Pressemitteilung

Bei Ludwigsfelde ausgesetzter Tigerpython ist tot

Der am vergangenen Wochenende bei klirrender Kälte in einem Waldstück zwischen Jühnsdorf und Groß Schulzendorf ausgesetzte Tigerpython ist tot. Die wunderschöne, fast vier Meter lange Riesenschlange war von einem Jagdpächter gefunden worden. Sie lag zusammengerollt an einem Waldweg im Schnee, daneben ein Plastiksack und eine Decke. Frische Autospuren belegten, dass das Tier, verpackt wie Müll, bewusst in den tiefen Wald gefahren und dort einfach ausgesetzt wurde.

 

Im Schnee ausgesetzter Tigerpython. Frische Autospuren belegten, dass das Tier, verpackt wie Müll, bewusst in den tiefen Wald gefahren und dort einfach ausgesetzt wurde. Die Schlange überlebte nicht. Foto: © aktion tier e.V./ Bauer

„Der ursprünglich in Südostasien beheimatete Tigerpython hatte nur eine minimale Überlebenschance“, sagt Ursula Bauer von aktion tier in Berlin. „Als unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Claudia Böhme ihn in ihre Obhut nahm, befand er sich bereits in einer Kältestarre“, so die Biologin weiter. In diesen Zustand verfallen wechselwarme Tiere, zu denen unter anderem Schlangen, Schildkröten und Frösche gehören, wenn die Umgebungstemperatur unter das tolerierte Minimum fällt. Dabei werden sämtliche Lebensvorgänge fast vollständig eingestellt.

Allerdings können Tiere in Kältestarre nur wenige Grad unter Null vertragen. Am Wochenende war es deutlich kälter. Da der ausgesetzte Tigerpython im Wald kein frostgeschütztes Versteck fand, lag er zum Zeitpunkt des Auffindens wahrscheinlich schon im Sterben. Auch die sofort eingeleiteten Hilfsmaßnahmen konnten die Riesenschlange nicht mehr retten.

„Leider kommt es immer wieder vor, dass verantwortungslose Tierhalter ihre unüberlegt angeschafften und irgendwann nicht mehr gewollten Exoten einfach in freier Natur „entsorgen“, aber diese Tat ist an Brutalität nicht zu überbieten“, empört sich Ursula Bauer von aktion tier Berlin.

Gemäß Tierschutzgesetz kann das Aussetzen eines Tieres mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro belegt werden. Die zuständige Polizeibewache Luckenwalde hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet, sachdienliche Hinweise werden unter der Telefonnummer 03371 6000‎ entgegen genommen.

weitere Informationen bei:

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Jüdenstr. 6
13597  Berlin
Berlin

Tel.: +49 30 30 111 62 30
E-Mail: berlin[at]aktiontier.org
Website: http://www.aktiontier.org