„Bei Katzen, die Ataxien - also Störungen des Bewegungsablaufs - zeigen, ist diese Auffälligkeit häufig schon im Welpenalter zu sehen“, berichtet Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., aus der Praxis. Die jeweilige Ausprägung ist mannigfaltig. Die eine hält nur den Kopf etwas schief, die andere stolpert bei jeder Gelegenheit über die eigenen Pfoten.
„Natürlich muss sich der Tierarzt zunächst auf die Suche nach der Ursache begeben“, beschreibt die Veterinärin die Vorgehensweise, wenn ein derartiger Patient in der Tierarztpraxis vorstellig wird. Allerdings bleibt der Grund für die Ataxie gelegentlich im Dunkeln und kann nicht abgeklärt werden. Dann muss das Tier mit dieser Einschränkung leben.
„Die meisten Patienten kommen damit gut zurecht und arrangieren sich mit ihrer Eigenart“, beschreibt die Tierärztin ein Katzenleben mit Ataxie. Die wenigsten leiden unter echten Einschränkungen. Der Tierbesitzer muss allenfalls aufpassen, dass sich sein Schmusetiger nicht verletzt. Wendeltreppen können beispielsweise für Ataxie-Katzen zum Problem werden, zu groß ist das Risiko, hinabzustürzen. Uneingeschränkter Freigang ist eher nicht möglich. Schnelles Flüchten vor Autos, Hunden oder Mardern gelingt den ataktischen Katzen nicht.
„In Wohnungen oder Häusern mit vernetzen Balkonen können Ataxie-Katzen ein glückliches und erfülltes Leben bis ins hohe Alter führen“, ermuntert Frau Dr. Hölscher Tierliebhaber, auch Katzen mit Ataxien eine Chance zu geben.