Im Sommer 2005 wurde aktion tier Bildmaterial aus verschiedenen deutschen Entenmastbetrieben zugespielt. Die Aufnahmen zeigen einen ungeschönten Einblick in die industrielle Massentierhaltung. Zigtausend Enten werden in eine Halle gepfercht, kein Tageslicht, kein Auslauf, zu fressen gibt es nur eine Mischung aus Medikamenten und Kraftfutter. Tote Tiere wurden zum Teil tagelang zwischen ihren Artgenossen liegengelassen. Die Aufnahmen waren nichts für schwache Nerven. Nach nur fünf Wochen Mast geht’s für die Tiere zum Schlachthof. Eine umfangreiche Recherche von aktion tier ergab, dass dies offensichtlich kein Einzelfall ist. Zu unserem Erstaunen stellten die aktion tier-Experten auch fest, dass die Enten in den Mastanlagen noch nicht einmal die Möglichkeit haben, ihren Schnabel zu reinigen. Eine Tatsache, die für diese Tiere lebenswichtig ist. Ein verklebter Schnabel schnürt den empfindlichen Enten buchstäblich die Luft zum Atmen ab.
Schnell wurde eine Plakataktion ins Leben gerufen und verschiedene Politiker sowie Medienvertreter wurden über diesen Missstand informiert. Das Interesse an Enthüllung war sehr groß. Damals hat aktion tier auch versucht, mit einigen Entenmästern ins Gespräch zu kommen, doch diese reagierten äußerst aggressiv, ein Landwirt hat sogar einen Tierschützer mit seinem Auto angefahren. Zufällig konnte ein anwesender Fotograf diese Situation fotografieren. Nach der Autoattacke fuhr der Entenmäster auf Nimmerwiedersehen davon, dabei wollten wir nur wissen, ob er seine Tiere artgerecht hält. Seine Reaktion auf die Frage – mehr als eindeutig. Dem Tierschützer ist bei diesem Vorfall nichts Schlimmeres passiert, dennoch zeigt es, dass der Mäster wohl etwas zu verbergen hat.