Um 9 Uhr ging es mit einem von aktion tier gesponserten Bus des Busunternehmens Jäckel direkt vom Hort Süd los, auf die Autobahn 4 Richtung Bautzen und es dauerte gar nicht lange, da waren wir schon da. Das war schon das erste große Erlebnis des Tages. Angekommen auf dem Hof der Imkerei, haben wir uns erst mal umgesehen. Hier gibt es einen Lehr- und Schaubienenstand, ein kleines Bienenmuseum und natürlich auch ganz viele Bienen. Aber es gibt auch noch viele andere Tiere auf dem Hof zu sehen und zu erleben: eine Kuh, einen Hund, ein paar Katzen mit Jungtieren und viele Hühner. Das war für viele Kinder richtig spannend und am liebsten wären sie in alle Ecken des Hofes geströmt, um alles zu erkunden. Aber wir sind ja hauptsächlich wegen der Bienen hergefahren.
Herr Platz hat uns schon erwartet. Als erstes zeigte er uns seinen Schaubienenstand – eine sogenannte Schaubeute. Dies ist ein mit drei übereinander gebauten Waben gestalteter Kasten hinter Glas, so dass wir die Bienen bei ihrer emsigen Arbeit beobachten konnten. Das war sehr interessant, sogar die Königin konnte uns Herr Platz zeigen. Als nächstes zeigte er uns sein kleines Bienenmuseum. Dort gab es eine erste Kostprobe des Produkts, welches die Bienen herstellen – nämlich Honig. Wir sollten gleich mal raten, welche Sorte Honig es sein könnte. Einer wusste es, es war Robinienhonig auch bekannt unter dem Namen Akazienhonig. Dann erzählte uns Herr Platz die Geschichte seiner Imkerei, welche nun schon in dritter Generation dort existiert. Seine Großeltern haben von ihrem Hochzeitsgeld ein Bienenvolk und nötiges Zubehör angeschafft und seitdem wird stetig am Fortbestand der Imkerei gearbeitet. Herr Platz hofft, dass eines seiner Kinder den Hof und somit auch die Imkerei fortführt. Warum das so wichtig ist, erfuhren wir im weiteren Verlauf unseres Besuchs. Denn mit allen Sinnen lernten wir eine ganze Menge über das Leben und Schaffen der Bienen. Wir hörten, sahen, rochen, schmeckten und erfühlten, was die Bienen für Arbeit leisten.
Wir lernten, wie viele Bienen zu einem Volk gehören, wie lange Bienen leben, 'welche Aufgaben sie haben und welch wichtige Bedeutung sie für unser Ökosystem haben. Denn die wichtigste Aufgabe der Bienen ist es, Blüten zu bestäuben, denn nur durch das Bestäuben können auch Früchte wachsen, welche wir dann ernten können. 81 Prozent der gesamten Bestäubungsleistung an den Pflanzen ist auf die Bienen zurück zu führen. Schon Albert Einstein sagte: „Wenn die Biene stirbt, stirbt auch der Mensch“. Deswegen ist es so wichtig, dass es Imker gibt, die sich um den Fortbestand der Bienen sorgen. Herr Platz leistet mit seinem Lehr- und Schaubienenstand, dessen Einrichtung aus Mitteln des Freistaates Sachsen und der Europäischen Union gefördert wurde, wertvolle Aufklärungsarbeit. Bestimmt hat er in einigen der Kinder den Wunsch geweckt, sich eingehender mit den Bienen zu beschäftigen und vielleicht die nächste Imkergeneration aufgeweckt. Sein Sohn Johann ist jedenfalls schon mit Herz und Verstand dabei.
Zum Schluss bleibt uns nur zu sagen, dies war ein ganz besonderes Erlebnis und wir bedanken uns recht herzlich bei Herrn Jürgen Platz für seine freundliche und lehrreiche Führung, bei dem Busunternehmen Jäckel aus Großröhrsdorf für das angenehm bequeme und sichere Hin- und Herbringen und ganz besonders natürlich beim aktion tier – menschen für tiere e.V., durch den diese Fahrt gesponsert und somit möglich wurde. Das machen wir gerne mal wieder. Die Kinder und Erzieherinnen des AWO Hortes Süd in Radeberg.