Ein Kaninchen wäre jetzt doch eine schöne Beschäftigung für die Kids. Oder eine Kuschelkatze gegen die Einsamkeit. Vielleicht wäre auch ein Papagei schön, mit dem man richtig reden könnte. Die Beschaffung ist einfach, schließlich haben Zoogeschäfte häufig noch geöffnet, und im Internet ist man nur einen Mouseclick vom Wunschtier entfernt.
„Schlechte Idee“, findet Ursula Bauer, Biologin von aktion tier. „Natürlich hat man im Moment viel Zeit, sich um ein Tier zu kümmern, aber damit wird irgendwann Schluss sein und der neue Mitbewohner hat das Nachsehen.“ Wenn alle wieder zur Arbeit gehen, am Abend Freunde treffen oder Sport machen, sitzt die neue Katze dann traurig allein zu Hause und wartet darauf, dass jemand kommt. Was während der Ausnahmezeit mit Hingabe erledigt wurde wie beispielsweise Hamstergehege säubern oder abwechslungsreiches Grünzeug für die Kaninchen schnippeln, kann im normalen Alltag schnell zur Last werden.
In ungewissen Zeiten wie diesen sollte auch der finanzielle Aspekt berücksichtigt werden. Hunde beispielsweise kosten je nach Größe und Rasse durchschnittlich 100 Euro im Monat. Katzen sind nur wenig günstiger, und selbst bei Meerschweinchen muss mit ca. 50 Euro pro Monat gerechnet werden, da man diese Tiere ja immer nur paarweise halten sollte. Wer kann sich das noch leisten, wenn plötzlich die Kündigung ist Haus flattert?
„Von unüberlegten Tieranschaffungen ist grundsätzlich dringend abzuraten, aber ganz besonders riskant sind Käufe via Internet“, warnt aktion tier-Mitarbeiterin Ursula Bauer. Denn häufig werden kranke, zu junge oder aufgrund der vorherigen Haltung traumatisierte Tiere angeboten, die anonym verkauft werden, um der rechtlichen Verfolgung zu entgehen. An erster Stelle tut man sich selbst einen Gefallen, wenn man diese oft illegale Geschäftemacherei mit Lebewesen im Internet nicht unterstützt. Oder möchten Sie am Ende mit einem hochproblematischen, todkranken Tier zu Hause sitzen?