Wie viele Exoten in deutschen Wohnzimmern und Gärten leben, ist schwer zu sagen.
Jedes Jahr finden in Deutschland hunderte Tierbörsen statt, die größte ist die Terraristika in Hamm (NRW). Sie ist gleichzeitig die größte Terrarienbörse Europas, nach eigenen Aussagen sogar die größte Börse der Welt. Viermal im Jahr findet sie statt. Wildtiere aus aller Welt werden hier zumeist in kleinen Plastikboxen verkauft. Aufgrund der Covid-19-Pandemie konnte die Börse im vergangenen Jahr nicht stattfinden – rund um das Messegelände boomte dafür der Verkauf von Tieren aller Art aus Kofferräumen, auf Parkplätzen und in Wohnungen.
So wurden beispielsweise im vergangenen März mehr als 100 Pfeilgiftfrösche beschlagnahmt, die ohne Genehmigung aus einem Hotelzimmer verkauft wurden. Es handelte sich um eine Art, die in Panama erst vor zwei Jahren entdeckt worden war. Seit drei Jahren jedoch ist der Wildtierexport aus Panama verboten, erklärte ein Zollsprecher. Das eine erst jung entdeckte Art bereits im europäischen Wildtierhandel auftauchte, wunderte Experten nicht. Nach Angaben des Statistischen Amts der EU wurden im Jahr 2020 mehr als 350.000 Reptilien aus Nicht-EU-Ländern nach Deutschland importiert. Das ist nahezu eine Verdoppelung der Zahlen der Vorjahre, die zwischen 170.000 und 180.000 lagen. Die Dunkelziffer, so vermuten Experten, liegt wahrscheinlich noch wesentlich höher.