Amphibien | Froschschenkel: Gaumenkitzel mit Risiken und Nebenwirkungen

Der Indonesische Zahnfrosch (Limnonectes macrodon)

Diese Froschart kommt ausschließlich in Indonesien vor (endemisch) und hier auch nur am südlichen Zipfel der Insel Sumatra sowie auf der Insel Java. Die großen, bis zu 270 Gramm schweren und meist dunkel gefärbten Frösche leben bevorzugt an und in Bächen oder Flüssen in bewaldetem Bergland.

Der Indonesische Zahnfrosch spielt beim internationalen Handel mit Froschschenkeln eine große Rolle. Foto: © W.A. Djatmiko Wie146 / Lizenz: Creative Commons CC BY-SA 3.0

Viele Froscharten besitzen kleine, stumpfe Zähnchen im Oberkiefer und/ oder im Gaumen, mit denen sie ihre Beute festhalten. Beim Zahnfrosch kommen zusätzlich noch zwei Gebilde im Unterkiefer dazu, die an Fangzähne erinnern. Daher auch der Artname „macrodon“, was so viel wie „Großzahn“ bedeutet.

Gefährdung/Schutz

In der Europäischen Union wird das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) durch die EU-Artenschutzverordnung geregelt. Hier ist der Indonesische Zahnfrosch in Anhang D gelistet. Alle Anhang D-Arten werden hinsichtlich der gehandelten Menge überwacht. Wie das vonstattengehen soll ist allerdings unklar, zumal die Regierungen in den Herkunftsländern keinen Überblick über die Wildfänge haben sollen. Bei Einfuhr in die EU ist auch nur eine Einfuhrmeldung nötig. Dabei ist die Lurchart gemäß Weltnaturschutzunion (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft, hätte also einen effektiven Schutz dringend nötig.

Früher hieß der Zahnfrosch Rana macrodon. Dann wurde die Art neu kategorisiert und in Limnonectes macrodon umbenannt. Das könnte zu Verwirrungen führen, und am Ende bietet sich hier auch die Möglichkeit, beim Handel die Tiere bewusst mit dem alten Namen anzugeben, unter dem weder Gefährdungskategorie noch Handelsbeschränkungen aufgeführt sind.

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.