„Es liegt in der Natur der Dinge, dass ein großer Prozentsatz der Jungvögel die erste Zeit nicht überlebt“, sagt Ingeborg Polaschek von der aktion tier-Fachberatungsstelle. Versuche, die Kleinen in das Nest zurückzusetzen, sind zum Scheitern verurteilt, denn es ist ja die Zeit für sie, das Nest zu verlassen.
Sinnvolle Hilfe kann man leisten, indem man diese Vögel vorsichtig aus der Gefahrenzone entfernt. „Aber nur so weit, dass die Vogeleltern die Bettelrufe der Kleinen noch hören können“, mahnt Ingeborg Polaschek. Man kann die Jungen vorsichtig anfassen, denn die Vogeleltern nehmen den menschlichen Geruch nicht wahr. Dichtes Gebüsch und andere geschützte Orte wie Fenstersimse, Schuppendächer und Mauernischen bieten sich zum Absetzen der Jungvögel an.
Greifvögel und Eulen verlassen ihre Kinderstube sogar bevor sie richtig fliegen können. Auch diese sogenannten Ästlinge sollte man behutsam aus der Gefahrenzone bringen. Wie der Name schon sagt, klettern Ästlinge meist selbst an Baumstämmen hoch und werden auch dort von den Eltern weiter versorgt.
Wer aus Unkenntnis Jungvögel mitnimmt, macht diese Tiere zu Waisenkindern. Ihre Aufzucht und Pflege ist zeitraubend und teuer und nur, wenn sie von Experten durchgeführt wird, auch erfolgversprechend. Ungeeignetes Futter und falsche Unterbringung beispielsweise kann die Vögel dauerhaft schädigen oder sogar zu deren Tod führen. Deshalb: Hände weg von Jungvögeln, die keine Hilfe benötigen!