Zu uns kommen nicht nur junge verwaiste Hörnchen, sondern auch so einige ausgewachsene Tiere, die bei Autounfällen und aus anderen Gründen verletzt oder geschwächt und krank gefunden wurden. Inzwischen haben wir viel Erfahrung sammeln können und schaffen es bei vielen, sie wieder gesunden zu lassen und auszuwildern. Die Eichhörnchen werden nicht alle zu uns gebracht. Oft bitten uns Anrufer um Hilfe vor Ort. Wenn es uns möglich ist, machen wir uns auf den Weg. Manchmal können wir dann z. B. mithelfen, dass eine Mutter mit ihren Jungen wieder zusammengeführt wird.
Hier zwei andere Beispiele aus den ersten Monaten dieses Jahres:
In einem Wohngebiet in Berlin wurden viele Bäume gefällt. Eine der dort nistenden Eichhörnchenmütter zog daraufhin schnell mit ihren Neugeborenen auf einen Balkon im 7. Stock um. Netterweise stellte ihr die dortige Mieterin improvisiertes Nistmaterial zur Verfügung, so dass ein kuscheliges Nest für die Babys entstehen konnte. Aber eine Woche später wurde mit dem Abriss der Balkone begonnen. Der Bauleiter war sehr kooperativ (Danke!) und gab uns zwei Tage Zeit, um die Hörnchenfamilie zu retten. Wir legten auch sogleich los und schafften es schließlich am 2. Tag, die Mama mit ihren vier Kindern sicher wegzuholen. Smokie und ihre Jungen zogen erstmal in eine unserer Volieren. Man konnte ihr richtig anmerken, wie glücklich sie über die neu gewonnene Ruhe war. Nun futtert sie ausgiebig, versorgt liebevoll ihre Kinder, und die gesamte Familie wird später an einem sichereren Ort wieder ausgewildert.
überall Baumfällungen und Baumaßnahmen, die den Lebensraum von Eichhörnchen zerstören, das ist inzwischen (zu) oft der Fall. In einem anderen Fall war die Hörnchenmutter dadurch so verstört, dass sie wohl verunglückte. Hörnchenfreunde, die das Muttertier gefüttert hatten, vermissten es bereits. Wie oft in einer solchen ausweglosen Situation begaben sich die Kleinen alleine auf die Suche und liefen dabei gezielt zu den im Hof laufenden Menschen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie dringend Hilfe benötigten. Nach einem Telefonat mit uns versuchte das Ehepaar, die drei einzufangen. Zwei der ca. 7 Wochen alten Hörnchen ließen sich problemlos hochheben und wurden in einem warmen Körbchen in Sicherheit gebracht. Das dritte Geschwisterchen jedoch kletterte auf die Baumspitze des einzig verbliebenen Baums und blieb dort sitzen. Nach einigen Stunden des Wartens brach die Dämmerung herein, und wir beschlossen mit mehreren Mitarbeitern, das Hörnchen einzufangen. Ein schwieriges Unterfangen, das glücklicherweise ein gutes Ende fand! Schließlich konnten alle drei Geschwisterchen gefüttert werden und ihr neues Zuhause bei ihrer Pflegemama beziehen. Alle drei entwickeln sich toll und sind sehr aktiv. Wenn sie groß genug sind, werden sie über eine Voliere wieder in die Natur ausgewildert.