Es finden keine Straßen- und Volksfeste mehr statt, und Restaurants, Kantinen oder Imbissbuden konnten zwischen dem ersten und zweiten Lockdown zwar wieder öffnen, jedoch mit weitaus geringerer Gäste-Auslastung. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen zu Hause essen, da sie entweder im Homeoffice arbeiten oder aus Angst vor Ansteckung auf das Brötchen vom Bäcker oder den Döner vom Imbiss verzichten.
In der Konsequenz gibt es einfach weniger Abfall auf unseren Straßen und Plätzen, von dem sich die Tauben vorrangig ernähren. Denn ein paar Brotkrümel, weggeworfene Pommes, ein Stückchen Wurst oder heruntergefallenes Kaffeegebäck sind für die Vögel notgedrungen Grundnahrungsmittel.
In einer Zeit wie dieser sind Stadttauben mehr denn je auf unsere Hilfe angewiesen. Nur zu füttern, vielleicht sogar noch mit schädlichem Brot, ist jedoch wenig hilfreich. Die lokalen Taubenfreunde haben alle Mühe, regelmäßig große Mengen an artgerechtem Körnerfutter und auch sauberes Trinkwasser an die Futterstellen zu schaffen, wo sich immer mehr Vögel einfinden, weil sie anderswo vergeblich nach Nahrung suchen. An diesen betreuten Plätzen werden meistens auch verletzte Tiere eingefangen, zum Tierarzt gebracht und gesund gepflegt. Sehr häufig sind Verschnürungen an den Füßen zum Beispiel durch herumliegende Schnüre und Fäden. Aber auch das kostet Geld. Wenn die Brutplätze bekannt sind, werden auch die Eier durch Kunsteier ausgetauscht. Denn nur die Kombination aus Füttern, Geburtenkontrolle und Gesundheitspflege ergibt ein sinnvolles Taubenmanagement.
Daher empfehlen wir, Fütterer direkt anzusprechen und Hilfe anzubieten. Sehr sinnvoll ist auch, lokale Taubenprojekte mit einer Geld- oder Futterspende zu unterstützen oder ein ehrenamtliches Engagement in einem betreuten Taubenschlag.