Wenn es dann losgeht, versuchen viele Tierbesitzer ihren Liebling durch sanfte Worte und Schmuseeinheiten zu beruhigen. „Dies ist die völlig falsche Verhaltensweise“, klärt die Tierärztin auf. „So bestätigt man das Tier in seiner Angst, dass etwa ganz Schlimmes passiert ist“, führt sie aus. Viel besser ist es, die Sorge des Tieres zu ignorieren und so zu tun, also sei alles ganz normal. Das gibt dem Tier Sicherheit. Um den Lärmpegel in den eigenen vier Wänden gering zu halten, ist es ratsam Fenster, Vorhänge und Türen zu schließen und die Jalousien herunter zu lassen. Fernseh- oder Radioprogramm in Zimmerlautstärke können helfen, die Raketengeräusche in den Hintergrund zu drängen. Dann sollten Tierbesitzer vor allem Normalität an den Tag legen.
Medikamentös kann man zu diesem Zeitpunkt kaum mehr helfen. Alle sanfteren Präparate müssen bereits Wochen vorher täglich verabreicht werden. Für eine Verhaltenstherapie – langfristig sicher die beste Maßnahme- ist es jetzt auch schon zu spät. Von stark wirksamen Mitteln muss aus tierärztlicher Sicht im Zusammenhang mit der Silvesternacht abgeraten werden. Sie haben heftige und zum Teil auch paradoxe Nebenwirkungen, mit denen der Tierhalter dann nachts um zwölf alleine dasteht. Und unseren Heim- und Wildtieren zuliebe verzichten Tierfreunde selber ohnehin auf das Feuerwerk, für einen fröhlichen und unbeschwerten Einstieg ins neue Jahr.