„Vor allem jetzt im Frühjahr und im Herbst häufen sich die Fälle“, warnt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier e.V.. Während Frauchen damit beschäftigt ist, den Garten mit Neuanpflanzungen zu verschönern, spielt der Hund mit herumliegenden Blumenzwiebeln. Kurze Zeit später fängt er an zu speicheln oder zu krampfen, und keiner weiß was los ist. „An die Blumenzwiebeln denkt hier erstmal keiner“, berichtet die Tierärztin vom Erstkontakt mit dem Tierbesitzer. Vor allem Tulpen, Krokusse und Narzissen sind hochgiftig. 15 g Narzissenzwiebeln können einen Hund bereits das Leben kosten. Doch auch das Wurzelgeflecht von Maiglöckchen, Veilchen und Buschwindröschen ist toxisch für Haustiere.
„Hat ein Tier Blumenzwiebeln gefressen, muss es schnellstmöglich zum Tierarzt!“, erklärt Frau Dr. Hölscher. Wird man innerhalb einer Stunde beim Veterinär vorstellig, kann dieser ein Präparat spritzen, das Erbrechen hervorruft. So werden die Giftstoffe aus dem Körper entfernt. Bis zu einem Zeitfenster von vier Stunden nach der Giftaufnahme macht eine Magenspülung Sinn. Später hilft nur noch Aktivkohle. In einer Dosierung von maximal 4 g pro Kilogramm Körperwicht alle acht Stunden verabreicht, verhindert dies eine Resorption des Toxins aus dem Darm.
Besser es kommt gar nicht so weit. Tierhalter sollten die Zwiebeln der Frühblüher so aufbewahren, dass ihre Haustiere keinen Zugang haben. Im Garten gräbt man sie im besten Fall so tief ein, dass die Tiere bei ihren Buddelspielen nicht in Versuchung geraten, die Zwiebel zu verspeisen. Dann darf die Gartensaison unbekümmert starten!