Verantwortungslose Züchter produzieren massenweise Nachkommen, obwohl sie schon vorher wissen, dass es mehr als wahrscheinlich ist, dass die Babys dieser Elterntiere dauerhaft krank sein werden. Die Rede ist von sogenannten Qualzuchten. Darunter fallen alle Zuchtlinien, die mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder auch Verhaltensstörungen für die Nachkommen einhergehen.
Zu den bekanntesten Beispielen gehören die kurzköpfigen Hunderassen mit der eingedellten Nase und den hübschen schwarzen, hervorstehenden Kulleraugen. So süß sie aussehen und so lieb sie oft sind: Diese Hunde überhitzen leicht, sind deswegen kaum belastbar und leiden unter allgegenwärtiger Atemnot. Die Lage ihrer Augäpfel ist prominent, wenig geschützt und damit verletzungsanfällig.
Doch die Liste armer Kreaturen ist viel länger
Lustige Faltohrkatzen haben häufig nicht nur verkrüppelte Ohren, auch der restliche Körper weist oft Knorpelschäden auf, die dauerhaft zu Arthrosen und damit zu Schmerzen führen. Und auch bei Kaninchen, Meerschweinchen, Hühnern und Fischen gibt es viele Rassen, die Merkmale aufweisen, die mit Gendefekten gekoppelt sind und damit ein unbeschwertes Tierleben von Beginn an unmöglich machen.
Was kann der Tierfreund tun, um diese Züchtungen nicht zu unterstützen?
Ganz einfach: Augen auf beim Rassekauf! Wenn es denn schon ein reinrassiges Tier sein muss, sollte sich der zukünftige Halter unbedingt über die jeweilige Rasse genau informieren. Rassedisposition ist hier das Schlagwort. Unter einer Disposition versteht man die Veranlagung zu einer bestimmten Krankheit. Damit ist also gemeint, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Tier einer bestimmten Rasse gewisse Krankheiten bekommt. Das können Allergien, Knochenschäden, Nierenzysten und viele weitere Fehlanlagen sein. Manche Rassen neigen zu multiplen Problemen, andere sind eher dafür bekannt robust und gesund zu sein. Daher sollte die Wahl auf eine Rasse fallen, die keine oder sehr selten Krankheitsdispositionen aufweist.