„Braucht ein Tier Medizin, wird diese zur besseren Akzeptanz oft in leckeren Lebensmitteln versteckt“, erklärt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.. So kann es leicht zu Verwechselungen kommen. Tabletten für Pferde wandern gerne in Apfelschnitze oder Backwaren und Herzmedikamente für den Hund in Wiener Würste. „Vor allem Kinder erkennen dann oft nicht, was in den Nahrungsmitteln steckt“, warnt die Veterinärin. Nimmt ein kleiner Kinderkörper die Dosis auf, die eigentlich für ein Ross von 500 Kilogramm gedacht war, kann das ernste Konsequenzen haben.
Doch auch umgekehrt wird ein Schuh daraus. Viele tiermedizinische Präparate sind in ähnlichen Blistern verpackt wie Arzneien für Menschen. So bekommen leider auch Tiere, was eigentlich für den Menschen gedacht war, mit gelegentlich fatalen Folgen. Denn etliche gängige Menschen-Medikamente (wie beispielsweise Ibuprofen) sind giftig für Tiere.
„Es sollte immer sofort ein Arzt bzw. ein Tierarzt aufgesucht werden, am besten mit dem Beipackzettel des Medikamentes in der Hand, das versehentlich eingenommen wurde“, so die Empfehlung von Frau Dr. Hölscher. Erwachsene dürfen sich nach der ungewollten Einnahme von Tierarzneien außerdem nicht ans Steuer setzen. Schwindel oder Desorientiertheit können auftreten.
„Grundsätzlich sollten Tier- und Humanarzneimittel immer getrennt aufbewahrt werden“, empfiehlt die Tierärztin. Um Fehleinnahmen zu vermeiden, versteckt man Tabletten, die in Esswaren verabreicht werden sollen, am besten erst kurz bevor sie dem Vierbeiner untergejubelt werden. Somit ist sichergestellt, dass jeder auch das bekommt, was er braucht und vor allem, was er verträgt.