Pressemitteilung

Wespen – nützliche Nervensägen

Vor allem im Hochsommer können die von Speisen und Getränken angezogenen Wespen ganz schön nerven, wenn sie uns auf Balkon und Terrasse, im Biergarten, in der Bäckerei oder im Freibad umschwirren.

Nur zwei unserer heimischen Wespenarten mögen zuckerhaltige Speisen
Nur zwei unserer heimischen Wespenarten mögen zuckerhaltige Speisen Foto: © Ursula Bauer

„Man sollte jedoch ruhig bleiben und nicht nach den Insekten schlagen oder sie anpusten“, rät Ursula Bauer von aktion tier Berlin. Das macht die Wespen nur angriffslustig und erhöht die Gefahr, tatsächlich gestochen zu werden. Besser ist, die Tiere mit einer langsamen Handbewegung in der Luft "wegzuschieben". Kommt es doch einmal zu einem Stich, ist dieser zwar schmerzhaft, jedoch nur dann gefährlich, wenn er den Hals oder Rachenraum trifft oder eine entsprechende Allergie vorliegt.

Nur die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe lecken an Süßem oder knabbern an Grillfleisch und Wurst. Das tierische Protein wird zur Aufzucht der Brut benötigt. Die übrigen Wespenarten interessieren sich weder für Menschen noch für Nahrungsmittel. Um Wespen fernzuhalten, sollte man Abfalleimer verschließen, Fallobst im Garten entfernen, keine süßlichen Parfüms verwenden und auf den Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln oder Fleisch- und Wurstwaren im Freien verzichten. „Bewährt hat sich außerdem, die Wespen mit reifem Obst oder einem Zipfel Wurst vom Gartentisch wegzulocken“, erklärt Biologin Bauer. Wenn diese kleine Futterstelle regelmäßig bestückt wird, gewöhnen sich die Tiere daran und halten sich vorrangig dort auf.

Wespen sind sehr nützliche Insekten, die Pflanzen bestäuben und Schädlinge wie Blattläuse und Mücken fressen. Sämtliche Arten sind gesetzlich geschützt und dürfen nicht ohne vernünftigen Grund getötet werden. „Daher kommt der Einsatz von Insektenfallen, in denen die Tiere zum Beispiel in süßen Flüssigkeiten qualvoll ertrinken, auch nicht in Frage“, betont Ursula Bauer von aktion tier. Unter Schutz stehen auch die Wespennester, die nur in Ausnahmefällen von einem Fachmann beseitigt werden dürfen.

Ein Trost für besonders genervte oder ängstliche Menschen ist, dass im Herbst alle Wespen bis auf die Jungköniginnen, die anschließend überwintern, sterben.

weitere Informationen bei:

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.


aktion tier e.V.
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Berlin

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