Die Möglichkeiten, Strukturen für Wildtiere zu schaffen, sind vielfältig. Es können Fassaden mit heimischen Pflanzen begrünt und Rasenflächen in artenreiche Blumenwiesen umgewandelt werden. Sinnvoll ist auch das Anpflanzen von einheimischen Gehölzen und Nektarpflanzen. Schöne Ergänzungen sind Steinund Asthaufen und, wenn genug Nahrung in der Umgebung vorhanden ist, Nisthilfen und Unterschlüpfe für verschiedene Tiere.
Wir haben uns vorgenommen, das Tierheimgelände in Zossen südlich von Berlin Stück für Stück so zu gestalten, dass sich nicht nur Hunde, Katzen und Co. wohl fühlen, sondern auch Wildtiere wie Vögel und Insekten einen attraktiven Lebensraum vorfinden.
Den Anfang machten zwei Nisthilfen für Wildbienen, die wir im letzten Oktober angebracht haben. Sie werden oft fälschlicherweise als „Insektenhotel“ bezeichnet, dabei handelt es sich um Möglichkeiten zur Eiablage. Da natürliche NistOrte wie hohle Stängel, Lehmwände oder Totholz mit Fraßgängen von Käferlarven heutzutage Mangelware sind, wird ein geeigneter Ersatz von den kleinen Insekten gerne genutzt.
„5-Sterne-Nisthilfen“ kommen gut an!
Unsere beiden Exemplare, die wir im Tierheim an den Wänden einer Lagerhalle aufgehängt haben, hat Bernhard Gomm in seiner Gartenwerkstatt in Stuttgart gebaut. Das macht er schon seit Jahren, denn Wildbienen sind, neben dem Singen im Chor, seine große Leidenschaft. Herr Gomm hält über die Tierchen sogar Vorträge in Seniorenheimen und bei Festen.
Tatkräftige Unterstützung beim Bau der Nisthilfen erhält der 80- jährige gebürtige Allgäuer von seinem Enkel Lucas, der in den Ferien oft zu Besuch kommt. Die Unikate bestehen aus natürlichen Materialien wie Schilf- und Bambusstängeln, Teilen von Lochziegelsteinen aus Lehm oder Ton sowie Hartholzelementen mit Bohrungen. Alle Nisthilfen haben ein Dach, an der Frontseite ein Gitter aus Maschendraht als Schutz vor hungrigen Vögeln und liebevolle Verzierungen aus Rindenstückchen.