Wildtiere Insekten, Spinnen und Schnecken

Echte Spinnen besitzen sechs bis acht Augen und haben wie alle Vertreter der Spinnentiere 8 Beine – Insekten dagegen nur 6. Und Schnecken? Sie kommen bekanntermaßen auch ohne Beine aus.

Hainbänderschnecke im Frühling. Foto: Sabo

Insekten, Spinnen oder auch Schnecken sind leider (und ungerechtfertigt) oft unbeliebt und wenig geschätzt. Dabei leisten sie einen wichtigen Beitrag im Ökosystem! Denn das Leben ist wie ein Mosaik. Fehlt ein Steinchen, kann das ganze Gefüge nicht mehr perfekt funktionieren und es gerät durcheinander. So sind fast alle Obst- und Gemüsesorten, Beeren, Futterpflanzen für Nutztiere und Ölpflanzen wie Raps und Sonnenblumen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen.

Insekten

Insekten kommen nahezu überall auf der Erde vor und besiedeln die verschiedensten Lebensräume. Fast alle Insekten können fliegen. Und sie sind wahre Künstler der Verwandlung, denkt man zum Beispiel an den schönen Schmetterling, der sich vom Ei zur Raupe bis hin zu einem schön anzuschauenden Lebewesen entwickelt. Viele Insekten mögen erst auf den zweiten Blick begeistern, aber auch beispielweise vermeintlich lästige Wespen sind sehr nützliche Tiere, da sie zahlreiche Schadinsekten wie Blattläuse und Spinnmilben fangen.

Spinnen

Spinnen sind hochinteressante, überwiegend völlig harmlose Nützlinge, die einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des natürlichen Gleichgewichts leisten. Es gibt sie seit fast 300 Millionen Jahren, also schon lange bevor Dinosaurier die Erde bevölkert haben. Ihre Netze sind ein grandioses Wunder der Natur! Wenn wir sie schon nicht lieben können dann sollten wir sie wenigstens respektieren und schützen.

Einen ausführlichen Artikel zu Spinnen und wie man sie lieben lernt lesen Sie hier.

Schnecken

Schnecken sind Überlebenskünstler, überdauern lange Trockenzeiten und auch kalte Winter. Man findet sie meist gerade in den Pflanzen, die wir gerade besonders gerne haben, ernten möchten oder gerade neu gepflanzt haben. Aber auch Schnecken haben ihren Platz und ihre Aufgabe im Ökosystem. Viele Vögel wie Amseln, Stare und Elstern sind Fraßfeinde und auch Spitzmäuse, Maulwürfe und Kröten gehören zu den Schneckenvertilgern.

Statt Gift im Garten, Nützlinge fördern

Ein naturnaher Garten hilft Insekten, Spinnen und Co. Die Verwendung von Gift ist im tierfreundlichen Garten tabu, da dieses nicht nur unsere Umwelt schädigt, sondern auch für die Tierwelt gefährlich ist. Schneckenkorn oder Gartendünger mit Blaukorn etwa können Säugetiere töten, wenn sie gefressen werden. Auch auf Bäume aufgesprühte Insektenvernichtungsmittel können Eichhörnchen, die an Baumteilen nagen oder die Früchte fressen, das Leben kosten. Daher sollten Tierfreunde grundsätzlich auf den Einsatz dieser Substanzen verzichten und auf biologische Mittel zurückgreifen. Stärken Sie die Nützlinge, indem Sie zum Beispiel Doldengewächse wie Möhre, Sellerie, Fenchel und Dill kultivieren. Ihre Blütenschirme ziehen diverse nützliche Insekten wie Schwebfliegen an. Deren Larven fressen ausschließlich Blattläuse in rauen Mengen und sind in Sachen „Schädlingsbekämpfung“ so effizient wie Marienkäfer. Ohrwürmer vertilgen ebenfalls gerne Blattläuse. Allerdings fressen sie außerdem noch andere Insekten und mit Vorliebe reifes, süßes Obst.

Auch Wespen und Hornissen sind bemerkenswerte Nützlinge, denn ein Großteil der sogenannten Schadinsekten in unseren Gärten wird von diesen fleißigen Hautflüglern abgesammelt. Während sich erwachsene Tiere von Nektar, Baum- oder Fruchtsäften ernähren, wird die Brut mit Fliegen, Spinnen, Mücken, Schnaken, Spinnmilben, Raupen und Blattläusen gefüttert.

Beispiele für Nützlinge in der Landwirtschaft:

  • Australische Marienkäfer sind die Hauptfeinde der Blattläuse.
  • Erzwespen legen ihre Eier in die Larven der Weißen Fliege, die dadurch absterben. Die Larven verursachen vor allem Schäden bei den Gurkenblättern.
  • Hummeln werden zum Bestäuben der Blüten eingesetzt und steigern die Erträge auf natürliche Weise.
  • Milben werden hauptsächlich gegen Thripsen eingesetzt. Diese Schädlinge saugen an den Blättern und dadurch werden die Pflanzen geschwächt, wodurch der Ertrag sinkt. Die Milben wiederum saugen Thripsen wie auch Blattläuse aus.
  • Räuberische Gallmückenpuppen werden gegen Blattläuse eingesetzt. Raubwanzen fressen Blattläuse und die Larven der Weißen Fliege.